Kaiserschnittnarbe: 6 Pflegetipps und OP-Möglichkeiten

Wird ein Kaiserschnitt bei der Geburt des Kindes durchgeführt, ist die Kaiserschnittnarbe eine Erinnerung an einen besonders emotionalen Moment im Leben. Diese Narbe muss aber direkt nach der Geburt für einige Zeit gut gepflegt werden. Leider kommt es aber immer wieder vor, dass die Kaiserschnittnarbe ein Störfaktor wird. Das störende Gefühl kann dabei zu einer psychischen Belastung werden.

Zu einer Belastung wird die Narbe dann, wenn ein Wulst entsteht oder Verhärtungen auftreten. Gute Pflege ist daher notwendig, damit die Narbenbildung nicht zu auffällig wird. Daher stellen wir im Folgenden einige Tipps zur Pflege der Kaiserschnittnarbe sowie operative Behandlungen für Sie vor.

Die Wundheilung der Kaiserschnittnarbe

Normalerweise wird eine Woche nach der Geburt das Entfernen der Klammern bzw. der Fäden vorgenommen. Nach circa drei Wochen ist die Kaiserschnittnarbe oberflächlich gut verheilt. Innerlich aber dauert die Heilung der Nerven und Muskeln unterhalb der Kaiserschnittnarbe bis zu einem Jahr. Aus diesem Grund ist es möglich, dass im Bereich der Narbe die Haut längere Zeit taub ist. Es bedeutet aber auch, dass in diesem Zeitraum die Kaiserschnittnarbe gepflegt werden muss, damit keine Verklebungen und Verwachsungen zu einer auffälligen Narbe führen.

Wie sieht eine Kaiserschnittnarbe aus?

 Die Kaiserschnittnarbe befindet sich in der Bikinizone und ist rund 12 cm lang. Dabei wird die Haut vernäht, so dass oberflächlich keine Naht sichtbar ist. In sehr wenigen Fällen wird die Haut mittels Klammern verschlossen. Die verwendeten Fäden sind in der Regel selbstauflösende Fäden. Das bedeutet, dass sie nicht gezogen werden müssen und sich von selbst lösen. Nach dem Verschließen wird die Kaiserschnittnarbe mit einem Pflaster abgedeckt, um sie zu schützen. Am dritten Tag wird das Pflaster in der Regel entfernt und man kann mit der Pflege der Narbe beginnen.

Die richtige Pflege der Kaiserschnittnarbe

1. Auf schweres Heben verzichten und Druck vermeiden

Gerade in den ersten Wochen bzw. Monaten sollte darauf geachtet werden, dass man nicht schwer hebt. Schonung ist sehr wichtig, damit die Heilung ohne Probleme verläuft. Dies gilt auch für die Pflege der Kaiserschnittnarbe. Das Eincremen und Massieren der Narbe dürfen nicht mit hohem Druck erfolgen. Es ist während des Heilungsprozesses ganz normal, dass eine Kaiserschnittnarbe schmerzt. Schließlich ist ein Eingriff vorgenommen worden und das Gewebe wurde beschädigt.

Wird das Pflegen der Kaiserschnittnarbe sorgsam durchgeführt, beeinflusst das den Heilungsprozess positiv. Das eine Kaiserschnittnarbe juckt, ist übrigens während der Heilung ganz normal. Cremen und Lotionen können das Jucken aber verhindern. Und da sind wir schon bei der Pflege der Narbe angelangt.

2. Pflaster und Tapes

Kurze Zeit nach der Operation ist es sinnvoll, die Narbe mit Pflastern oder einem Tape über rund sechs Wochen zu schützen. Das ist gut für den Wundrand und entlastet die Narbe. Mit etwas Kühlung kann die Durchblutung im Bereich der Narbe angeregt werden. Dabei darf man es aber auf keinen Fall übertreiben.

Besonders bewährt haben sich Silikonpflaster, die helfen können, die Narbe geschmeidig zu halten und das Risiko einer übermäßigen Narbenbildung zu reduzieren. Sie versorgen die Haut mit Feuchtigkeit, verringern Spannungsgefühle und können langfristig zu einer flacheren, unauffälligeren Narbe beitragen. Silikonpflaster sollten erst nach vollständigem Verschluss der Wunde angewendet werden und regelmäßig gemäß den Herstellerangaben gewechselt werden.

 3. Pflegecremes und Gels

Die Pflege der Kaiserschnittnarbe kann mit den im Handel erhältlichen Pflegecremes oder Gels durchgeführt werden. Diese machen die Narbenhaut weich und geschmeidig. Wird die Kaiserschnittnarbe regelmäßig beim Eincremen massiert und etwas gedehnt, kann die Elastizität der Haut erhöht werden. Durch die konsequente Pflege der Kaiserschnittnarbe wird das Verwachsen bzw. Verkleben des Gewebes reduziert. Es gilt jedoch Folgendes zu beachten: Produkte mit reizenden Inhaltsstoffen (z. B. Parfüm, Alkohol oder bestimmte Konservierungsstoffe) sollten vermieden werden. Am besten sind spezielle Narbencremes mit Silikon oder feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe wie Panthenol.

4. Die Narbenmassage

Ist die äußerliche Heilung der Kaiserschnittnarbe nach rund drei Wochen abgeschlossen, kann mit der regelmäßigen Massage begonnen werden. Durch die regelmäßige Massage werden das Narbengewebe und der Umgebungsbereich besser durchblutet und die Heilung wird gefördert. Außerdem bleibt die Kaiserschnittnarbe dadurch weich und elastisch. Bevor Sie starten, sollten Sie sich jedoch mit Ihrem zuständigen Arzt abstimmen, um sicherzugehen.

Die regelmäßige Massage fördert aber auch das eigene Akzeptieren der Kaiserschnittnarbe. Bei der Massage muss aber darauf geachtet werden, dass kein zu großer Druck bzw. zu starkes Reiben entsteht. Außer den im Handel erhältlichen Pflegecremes oder Pflegegels eignen sich auch hervorragende pflanzliche Öle. Zu den geeigneten Ölen zählen Calendulaöl, Mandelöl und Johanniskrautöl. Mandelöl ist zum Beispiel neutral und pflegt die Haut besonders gut. Johanniskrautöl und Calendula Öl wirken entzündungshemmend und abschwellend.

5. Lasertherapie 

Nach einem Kaiserschnitt kann es vorkommen, dass sich das Narbengewebe verdickt oder ein Wulst bildet. Um dies zu vermeiden oder bestehende Narben zu verbessern, kann eine Lasertherapie eingesetzt werden. Durch gezielte Lichtimpulse wird überschüssiges Narbengewebe abgetragen, die Kollagenproduktion reguliert und die Hautstruktur geglättet. Dies kann die Narbe unauffälliger machen und Rötungen reduzieren. Eine Laserbehandlung sollte jedoch frühestens 3 bis 6 Monate nach dem Kaiserschnitt erfolgen, wenn die Narbe stabil verheilt ist.

6. Microneedling

Eine weitere Methode zur Verbesserung des Narbenbildes ist das sogenannte Microneedling. Dabei werden mit feinen Nadeln gezielt Mikroverletzungen in der Haut erzeugt. Diese haben das Ziel, die Regeneration der Haut anzuregen und die Kollagenbildung zu fördern. Dies macht die Narbe geschmeidiger und verbessert das Hautbild. Microneedling sollte frühestens 6 Monate nach der Geburt durchgeführt werden, da die Haut zunächst vollständig verheilen muss. Beide Verfahren sollten von einem Spezialisten durchgeführt werden, um optimale Ergebnisse zu erzielen und mögliche Risiken zu minimieren. 

Wulst über Kaiserschnittnarbe: Was tun?

Es kommt immer wieder vor, dass sich trotz sorgfältiger Pflege ein Wulst über die Kaiserschnittnarbe bildet. Ein Kaiserschnittnarben-Wulst oder Verwachsungen an der Kaiserschnittnarbe machen die Narbe nicht nur unansehnlich. Es führt sehr oft dazu, dass die betroffene Frau darunter leidet und die Narbe als störend empfindet. Dieses Gefühl kann so weit gehen, dass sogar psychische Beschwerden auftreten können. Sollten Betroffene trotz regelmäßiger Pflege nicht zufrieden mit den Ergebnissen sein, gibt es auch operative Möglichkeiten, um dem Körper nach einer Geburt eine neue Form zu verleihen.

Die Korrektur der Kaiserschnittnarbe Wulst oder der Kaiserschnittnarbe Verwachsungen

 Leidet man zu sehr unter der Kaiserschnittnarbe, ist es möglich, durch operative Eingriffe überschüssiges Gewebe zu entfernen und das Narbenbild zu verbessern. Durch einen Eingriff kann der Kaiserschnittnarben-Bereich gestrafft und das Narbenbild verbessert werden.

Zu den möglichen Eingriffen zählen:

  • Eine Mini-Bauchdeckenstraffung (meist auch in Kombination mit einer Fettabsaugung), um den Kaiserschnittnarben-Wulst zu entfernen. Diese Eingriffsmöglichkeiten beziehen sich darauf, wenn man ausschließlich die Narbe, den Narbenwulst und das darum herum angesammelte Fett korrigieren möchte.
  • Das sogenannte „Mommy-Makeover“: Hierbei handelt es sich um eine Kombination aus mehreren Eingriffen, welche eine Fettabsaugung, Bauchdeckenstraffung und Brustverkleinerung bzw. Vergrößerung enthalten kann. Dieser Eingriff kommt zum Einsatz, wenn man neben einem Narbenwulst sämtliche durch die Schwangerschaft in Mitleidenschaft gezogene Körperareale verbessern möchte. Das Verfahren wird oft an die individuellen Wünsche der Patientin angepasst.

Diese Eingriffe können zum Einsatz kommen, um die Optik der Kaiserschnittnarbe zu verbessern oder damit im Zusammenhang stehende „optische Makel“ zu bereinigen. Allerdings sollten diese Eingriffe nur in Erwägung gezogen werden, wenn alle natürlichen Wege ausgeschöpft sind und man sich zuvor gut über die Vor- und Nachteile zu diesen Eingriffen erkundigt hat.

Kaiserschnittnarben sind eine besondere Erinnerung

Die Geburt ist für viele Frauen ein bedeutendes und emotionales Ereignis. Eine Kaiserschnittnarbe belastet trotz dieses schönen Ereignisses viele Frauen, denn schließlich bleibt die Kaiserschnittnarbe das gesamte weitere Leben erhalten. Durch sorgfältige Pflege kann die Heilung der Kaiserschnittnarbe positiv beeinflusst werden, sodass die Narbe nach einigen Jahren sehr dünn und unauffällig ist.

Es ist hervorzuheben, dass es sehr wichtig ist, geduldig mit dem eigenen Körper zu sein, denn er hat großartiges geleistet und ein neues Leben zur Welt gebracht. Sollten Sie alle konservativen Behandlungsoptionen vorgenommen haben, aber immer noch nicht zufrieden mit Ihrem Körperbild sein, können Sie auch einen operativen Eingriff erwägen. Eine gründliche Recherche und eine Beratung bei einem spezialisierten Facharzt sind hierbei essenziell. Auch die konservativen Therapieansätze sind zuvor mit einem Arzt abzustimmen.

Ihr Chirurg fürs Mommy-Makeover in Berlin

„In meiner Berliner Schönheitschirurgie erhalten Sie eine individuelle sowie persönliche Beratung und Begleitung. Es ist mir wichtig, dass Sie sich sicher und gut aufgehoben fühlen. Für ein persönliches Beratungsgespräch können Sie mich und mein Team gerne kontaktieren. Ich freue mich auf Ihren Besuch.“

Herzlichst, Ihr Dr. med. Kremer-Thum.

Foto von Dr. Kremer-Thum